Am 26.März jährt sich zum 128.male der Geburtstag von Elsa Brändström. Jener Frau die selbstlos und über alle maßen engagiert im Russland des 1. Weltkrieges das Leiden deutscher, österreichisch-ungarischer sowie türkischer Kriegsgefangener in Sibirien linderte und sich für die Heimkehr der Überlebenden kümmerte. In Deutschland gründetet und betrieb Elsa Brändström die Kriegsheimkehrerstätte Gut Schmeckwitz bei Kamenz und ab 1924 das Kriegswaisen-Heim Schloss Neusorge bei Mittweida. Vieles ist über das aufopferungsvolle Leben von Elsa Brändström bekannt. Aber es werden immer noch einige Facetten oder Episoden neu entdeckt. So wurde am 8. März – zum internationalen Frauentag – in Wurzen am Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges eine Erinnerungstafel für Elsa Brändström eingeweiht. Hintergrund: Elsa Brändström stand direkt als Vorbild für die Plastik der Krankenschwester. Der Heimatforscher Jens Haubner hatte hierzu recherchiert. Die auf Initiative der schwedischen Honorarkonsulin Petra Löschke entworfene Tafel wurde durch Justizminister Sebastian Gemkow (CDU) und Oberbürgermeister Jörg Röglin enthüllt. Schüler des Wurzener Gymnasiums gestalteten eine eindrucksvolle Feierstunde in schwedisch, russisch und englischer Sprache. Die Kameraden der FFW „Elsa Brändström“ aus dem ostsächsischen Schmeckwitz waren vor Ort sowie Vertreter der Familie Ulich aus Potsdam. Justizminister Gemkow schloss mir den Worten: „Heimatverbundenheit & Weltoffenheit müssen keine Widersprüche sein.“ Die Wurzener Gymnasiasten ließen es sich nicht nehmen in der 2. Märzwoche Schloss Neusorge zu besuchen um am blau-gelb bepflanzten Elsa-Brändström-Denkmal Blumen niederzulegen. Eine schöne Geste und Danke an die Wurzener Gymnasiasten für soviel Interesse am Leben und Wirken Elsa Brändströms.
Betrachtet man „unser Schloss“ Neusorge näher, so wird der ungebremste Verfall immer deutlicher und es ist klar, das der Spruch „Eigentum verpflichtet“ bei Spekulationsobjekten nicht greift. Schade auch, das das Kinderheim im Park auch ohne Nutzung steht. In einer im Februar 2016 durchgeführten Einwohner-Umfrage sprachen sich die Bürger mehrheitlich für eine Gesamtlösung unter Einbeziehung der öffentlichen Hand für Schloss und Kinderheim Neusorge aus. Hier ist Vieles als Chance offen und vielleicht wäre eine Elsa-Brändström-Entwicklungsstätte für Infrastruktur und Soziales für die Menschen und Länder im nahen Osten und Nordafrika eine Lösung.
Nochmals einen herzlichen Dank nach Wurzen und Leipzig und ich möchte auch meiner Hoffnung Ausdruck verleihen, dass das Erbe und die Wirkungsstätte Elsa Brändströms nicht vergessen werden bzw. eine würdige Chance erhalten. Anbei einige Bilder vom 8. März in Wurzen und aktuell aus Zschöppichen-Neusorge bei Mittweida.
Das Elsa-Brändström-Denkmal in Neusorge – Karfreitag 2016
Die Schüler vom Magnus-Gottfried-Lichtwer-Gymnasium Wurzen in Neusorge.
Das „monumentale“ Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges in Wurzen am Bahnhof.
Große Mühe & große Klasse!
Deutsch, Russisch, Schwedisch & Englisch – für alle verständlich.
Justizminister Gemko: „Heimatverbundenheit und Weltoffenheit müssen keine Widersprüche sein.“
Familie Ulich über Elsa Brändström …
Heimatforscher Heubner und Minister Gemkow.
Bürgermeister Röglin & Minister Gemko enthüllen die Tafel
Das Gedicht zu Ehren Brändströms.
Initiatorin Frau Konsulin Löschke im Gespräch mit Familie Ulich.
Die Kameraden der FFW „Elsa Brändström“ aus Schmeckwitz.
Die Tafel für Elsa Brändström.
Auszug der Namen der Wurzener Gefallenen – zum Nachdenken.